Jugileiter Karl Schuler
Nach 36 Jahren ist für Bürgler Jugileiter Schluss
Seit einem J+S Kurs im Jahr 1983 ist der heute 58-jährige Karl Schuler in Bürglen Jugileiter. Kürzlich hat er mit viel Wehmut die letzte Jugistunde geleitet.
Der Turnverein Bürglen führt eine Jugendriege für Knaben ab der 1. Klasse. Diese turnen jeweils mittwochs von 17.30 bis 19 Uhr in der Sporthalle oder bei schönem Wetter draussen auf dem Sportplatz. Die Jugi, wie sie umgangssprachlich genannt wird, ist eine tolle Abwechslung zum Schulalltag für Kinder. Die ausgebildeten J+S Leiter bieten ein polysportives, vielseitiges und koordiniertes Turnen an. Interessierte Jugendliche haben auch die Möglichkeit, an Wettkämpfen teilzunehmen, wie zum Beispiel am Kantonalen Jugitag, Crosslauf Erstfeld, Kids-Cup oder an einem Skirennen.
Kürzlich hat der 58-jährige Kari Schuler mit ein bisschen Wehmut nach 36 Jahren seine letzte Jugistunde geleitet. «Als das Ende der Turnstunde immer näher kam, wurde mir bewusst, wie schwer es wird, Abschied zu nehmen», erklärte Schuler. Am vergangenen Freitag trafen sich der Präsident des Turnvereins, Felix Gisler, und der Gesamtjugileiter, Mario Brand, bei Kari Schuler zu Hause, um diesem zu danken. Felix Gisler und Mario Brand meinten: «Wir waren im Turnverein immer froh um Kari. Er war sehr zuverlässig, immer flexibel und spontan und wir konnten schlussendlich sehr viel von seiner riesigen Erfahrung als Jugileiter profitieren.» Die beiden hätten Verständnis für seinen Entscheid, trotzdem lassen sie das Urgestein im Bürgler Turnverein nur ungern ziehen.
«Jugi-Gen» erbte er vom Vater
Mario Brand schwärmte regelrecht von der Jugi: «Die Jugendriege ist eine super Sache. Dort haben die Kinder Bewegung, Spass, Kollegen und es gibt immer wieder coole Anlässe, welche den Zusammenhalt unter den Kindern fördern».
Bereits in der ersten Schulklasse ist Kari Schuler der Jugendriege beigetreten. Motiviert wurde er von seinem Vater und seinem Onkel, die beide aktive Turner und damals Leiter der Jugi waren. «Geturnt wurde in der alten Turnhalle immer wöchentlich am Mittwoch. Daran hat sich bis heute nichts geändert.» Laut Kari Schuler war jeweils der jährlich stattfindende Jugitag der sportliche Höhepunkt. «Als dieser einmal in Erstfeld stattfand, mussten alle Teilnehmer von den umliegenden Gemeinden zu Fuss nach Erstfeld laufen und nach dem Wettkampf wieder zurück», erinnerte sich er sich. Als 15-Jähriger durfte er erstmals an einem Turnfest teilnehmen und zwar in Steinhausen. «Ich nahm dort als Kunstturner teil und durfte an den Geräten Barren, Reck, Boden und Pferdesprung mein Können zeigen. Zu einer Auszeichnung hat es aber bei Weitem nicht gereicht», meinte er und lacht.
«Es hat mir immer Spass gemacht»
1983 hat Kari Schuler den J+S Kurs im Sportfach Leichtathletik und Fitness erfolgreich absolviert und seit dieser Zeit stand er 36 Jahre lang als Leiter wöchentlich im Einsatz. «Es hat mir immer und zu jeder Zeit Spass gemacht und für mich persönlich war es wichtig, eine Aufgabe zu haben.» Natürlich habe es auch Phasen gegeben, als einige Jugendliche das Gefühl hatten, sie müssten den Ton angeben. Doch er habe jeweils kurzen Prozess gemacht und sie nach Hause geschickt.
Kari Schuler wollte eigentlich immer schon Älpler werden. «Aber das ging leider nicht», erklärte der gelernte Schreiner. Aber seit der ersten Schulklasse bis heute verbringt Kari Schuler immer noch einen grossen Teil seiner Ferien auf dem Urnerboden. Des Weiteren geht er gerne Wandern in den Urner Bergern und im Winter steht er häufig auf den Langlaufskiern. Er hat auch schon neun Mal am «Engadiner» teilgenommen.